Fakten rund um den Getränkekarton
Getränkekarton-Recycling spart Platz und Geld
Getränkekartons zu recyceln spart Platz im Abfallsack und damit Gebühren. Getränkekartons sind nach Glas und PET die dritthäufigste Getränkeverpackung.
Pro Jahr gehen in der Schweiz Getränkekartons mit einem Verpackungsgewicht von 16’000 Tonnen über den Ladentisch.
Ein zweites Leben für den Getränkekarton
Wir räumen mit Mythen und Halbwahrheiten zu Getränkekarton-Recycling auf:
Richtig oder Falsch?
Machen Sie den Faktencheck und testen Sie Ihr Wissen.
Doch.
Sogar alle drei Schichten des Getränkekartons können recycelt werden. Aus den Kartonfasern entstehen hochwertige Produkte wie Kartonschachteln; aus Polyethylen und Aluminium (bekannt als PolyAl) beispielsweise Paletten, Möbel und Seifenspender.
«Getränkekarton-Recycling ist nicht möglich.»
Mythos 1
Falsch.
Man muss differenzieren, denn entscheidend ist die gesamte Umweltauswirkung. Ökobilanzen zeigen, dass der Getränkekarton für Fruchtsäfte und Wein im Vergleich zu anderen Verpackungen am ökologischsten, und auch für Milch eine wettbewerbsfähige Verpackung ist. Noch besser wird die Verpackung abschneiden, wenn die schweizweite Sammlung durch RecyPac umgesetzt ist.
«Andere Verpackungen sind ökologischer als Getränkekartons.»
Mythos 4
Falsch.
Das Piktogramm sagt lediglich aus, dass es noch nicht überall Sammelstellen gibt. Es wird erst geändert, wenn es für das Material eine breit abgestützte Sammlung in der Schweiz gibt. Diese ist für den Getränkekarton mit der neuen Branchenorganisation RecyPac erst im Aufbau.
«Die aktuelle Empfehlung zur Entsorgung im Abfallsack (per Piktogramm auf jedem Getränkekarton) gibt an, dass Getränkekartons nicht recycelt werden können.»
Mythos 7
Falsch!
Getränkekarton-Recycling ist möglich. Es findet gerade jetzt, während du diesen Text liest, in vielen Europäischen Papierfabriken statt. Wie das geht, zeigen wir hier.
Falsch.
Getränkekartons werden von ca. 100 Sammelstellen und mehreren Sammelsäcken gesammelt. Eine schweizweite Sammlung für Getränkekartons und Kunststoffverpackungen ist durch die Branchenorganisation RecyPac im Aufbau. Das Ziel: Recyclingquoten von 70 % für Getränkekartons und 55 % für Kunststoffverpackungen bis 2030.
«Getränkekartons können in der Schweiz nicht gesammelt werden.»
Mythos 2
Falsch.
Alle Schichten des Getränkekartons erfüllen eine wichtige Funktion; Aluminium macht verderbliche Lebensmittel haltbar und schützt vor Food Waste. Es kann recycelt werden, auch dank technischer Innovationen. Parallel arbeitet die Industrie an Lösungen, um die Alu-Barriere zu ersetzen.
«Aluminium im Getränkekarton ist schlecht.»
Mythos 3
Stimmt.
Trotzdem ist das Recycling im grenznahen Ausland aus ökologischer Sicht sinnvoll. Ein Getränkekarton könnte bis zu 2’500 km zurücklegen (über LKW-Transporte), bis kein Vorteil mehr gegenüber der Verbrennung in einer KVA gegeben ist. Im Schnitt legt ein Schweizer Getränkekarton jedoch nur rund 550 km zurück.
«Das Recycling von Getränkekartons findet nicht in der Schweiz statt.»
Mythos 5
Falsch.
Getränkekartons sind nur ein kleiner Teil des Verbrennungsmaterials. Die KVA verbrennen jährlich 4 Mio. Tonnen, der Anteil Getränkekartons beläuft sich auf 16’000 Tonnen. Die Produzenten stehen für die Schliessung von Stoffkreisläufen ein. Dies ist mit der Verbrennung nicht möglich.
«Ohne den Getränkekarton als Brennmaterial fehlen den Kehrichtverbrennungsanlagen Mengen zur nachhaltigen Stromerzeugung.»
Mythos 6
Korrekt.
Jedoch würde Food Waste entstehen, der aus ökologischer Sicht schädlich ist. Der Getränkekarton ist eine sinnvolle Verpackung, denn er ist leicht, hält Licht und Sauerstoff ab und besteht durchschnittlich zu 75 % aus nachwachsenden Rohstoffen.
«Wenn es den Getränkekarton als Verpackung nicht gäbe, müsste man ihn auch nicht recyceln.»
Mythos 8
Doch.
Denn Kreislaufwirtschaft hat zum Ziel, Ressourcen zu schonen. Der Getränkekarton besteht zum grössten Teil aus Papierfasern und ist somit eine Verpackung aus nachwachsendem Rohstoff. Zusätzlich bleibt mit dem Recycling das Material des gesamten Getränkekartons (Fasern, Kunststoff und Aluminium) in Verwendung.
«Der Getränkekarton ist keine Kreislaufwirtschafts-verpackung.»
Mythos 9
Möchten Sie noch mehr wissen?
Sehr schön, das freut uns.
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Woraus besteht ein Getränkekarton?Getränkekartons bestehen zu 75% aus Zellstoff (dem nachwachsenden Rohstoff Holz), der in der Kartonindustrie als Sekundärrohstoff sehr gefragt ist. Ein durchschnittlich aseptischer Getränkekarton setzt sich aus folgenden Materialien zusammen: Karton: ca. 75%, Polyethylen: ca. 21%, Aluminiumfolie: ca. 4%
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Wie machen das unsere Nachbarn?Im Ausland gehört das Recycling von Getränkekartons zum Standard. In mehreren Ländern Europas werden Getränkekartons teils schon seit Jahrzehnten gesammelt und verwertet. Besonders gut funktioniert das Recycling in Luxemburg, Norwegen, Belgien, Österreich und Deutschland. Deutschland beispielsweise ist uns 30 Jahre voraus. Die Gelbe Tonne für Verkaufsverpackungen wurde 1992 in Deutschland eingeführt.
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Wir sind AbfallweltmeisterÜber 700 kg Abfall produzieren Herr und Frau Schweizer pro Jahr und Kopf. Damit haben wir eines der grössten Abfallaufkommen der Welt. Und nur die Hälfte wird recycelt. 89 % der Schweizer Konsument:innen würden laut einer Studie Getränkekartons sammeln und recyceln, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Mit Getränkekarton-Recycling leisten wir einen weiteren aktiven Beitrag an den Umweltschutz. Obwohl die Schweiz in der Vergangenheit Musterschüler im Recycling war, holen andere Länder auf, während die Quote hierzulande stagniert. Eine schweizweite Sammlung für Getränkekartons und Kunststoffverpackungen ist derzeit durch die Branchenorganisation RecyPac im Aufbau. Das Ziel: Recyclingquoten von 70 % für Getränkekartons und 55 % für Kunststoffverpackungen bis 2030.
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Das Wichtigste in KürzePro Jahr gehen in der Schweiz Getränkekartons mit einem Verpackungsgewicht von 16’000 Tonnen über den Ladentisch. Während für Glas und PET die Verordnung über Getränkeverpackungen greift, gelten für die Abgabe und Rücknahme von Getränkekartons keine Bestimmungen. Mit Getränkekarton-Recycling kann jährlich so viel Holz eingespart werden, wie auf einer Fläche von rund 11’000 Fussballfeldern nachwächst. Heute gibt es rund 100 Sammelstellen, die auf freiwilliger Basis Getränkekartons annehmen. Das Recycling von Getränkekartons ist ein Kundenbedürfnis. Neun von zehn Leuten würden Getränkekartons recyceln, wenn sie dazu die Möglichkeit hätten (GfK-Studie).